Pfingstmontag, 25. Mai 2015: 22. Deutscher Mühlentag
Am Pfingstmontag, dem 22. Deutschen Mühlentag, öffnen in Bayern auch viele mit Wasserkraft betriebene Mühlen ihre Türen. Die Wasserkraft nimmt bis heute in der Energieerzeugung in Bayern einen wichtigen Platz ein und spielt aktuell bei der Umsetzung der Energiewende eine verlässliche Rolle. Sie ist Bayerns älteste und bis heute wichtigste erneuerbare Stromquelle. „Der Strom aus Wasserkraft wird regenerativ und regional erzeugt, er steht zudem rund um die Uhr zuverlässig zur Verfügung, ist effizient, nachhaltig und wirtschaftlich. In Bayern tragen etwa 4.000 kleine Wasserkraftanlagen zur sicheren Stromversorgung bei,“ sagte Dr. Josef Rampl Geschäftsführer der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. und des Bayerischen Müllerbundes e.V.
„Am Mühlentag zeigt sich am besten, welche Rolle die sogenannte „Kleine Wasserkraft“ in Bayern spielt,“ sagte Ludwig Kraus, Präsident des Bayerischen Müllerbundes e.V. Der Mensch nutzt die treibende Kraft des Wassers bereits seit Jahrhunderten. Beispiele dafür sind die heimischen Mühlen, die mit einer langen Tradition behaftet sind. Nicht selten stand dort, wo heute Strom für die umliegende Bevölkerung erzeugt wird, früher eine Mühle oder ein Sägewerk. Die Betriebsanlagen wurden im Laufe der Zeit mit ihren Mühlbächen zu wertvollen Bestandteilen unserer Kulturlandschaften. „Viele dieser kleinen Wasserkraftanlagen sind bis heute in Betrieb und leisten einen wertvollen und regionalen Beitrag zur stabilen Ökostromerzeugung. So ist die Wasserkraft auch heute noch ein wichtiger Baustein der bayerischen Mühlenwirtschaft und trägt dazu bei, mit ökologischer Stromerzeugung heimisches Getreide zu mahlen,“ sagte Ludwig Kraus.
Wasserkraft: Eine Energie mit zahlreichen Volks- und gemeinwirtschaftlichen Zusatzleistungen
Die Wasserkraft in Bayern hält heimische Wertschöpfungsketten wie im Falle
der Mühlen „vom Korn zum Mehl“ aufrecht. Zudem werden örtliche Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert und Steuereinnahmen für Kommunen generiert. Zugleich leistet die Wasserkraft auch einen erheblichen Beitrag zum lokalen Hochwasserschutz und zur Sohl- und Uferstabilisierung. Nicht zuletzt werden im Schnitt in Bayern an den etwa 4.150 Wasserkraftanlagen jährlich rund 200.000 m³ Rechengut, in Form von Zivilisationsabfall und biologisch abbaubarem Material – Äste, Bäume und Laub – bis hin zu Wohlstandsmüll und Schrott aus dem Fluss gefischt. Da das Rechengut in Summe grundsätzlich als Abfall gilt, wird es von zertifizierten Entsorgungsbetrieben fachgerecht sortiert und entsorgt. Somit leistet die Wasserkraft auch einen wichtigen Beitrag zum Gewässerschutz.
Wasserkraft punktet bei Ökologie und Energiewende
Für die Umsetzung der Energiewende spielt die Wasserkraft als zuverlässigste erneuerbare Energie in Bayern eine tragende Rolle. Ebenso leisten die Wasserkraftbetreiber einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des ökologischen Zustandes der bayerischen Flüsse. Dazu zählen der Bau von Fischwanderhilfen und Umgehungsgewässern, sowie die Stabilisierung der Grundwasserstände. „Die Wasserkraftbetreiber in Bayern investieren pro Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag in den Bau von Fischwanderhilfen, bei denen über Umgehungsgerinne oft auch zusätzliche, attraktive Lebensräume für Fische entstehen. Sie folgen damit den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und des Deutschen Wasserhaushaltsgesetzes (WHG)“, erläuterte Dr. Rampl. Zudem haben sich im Rahmen der Wasserkraftnutzung an den Flussläufen wertvolle Erholungsräume für die Menschen und bedeutende Lebensräume für Tiere und Pflanzen an den Dämmen sowie wertvolle Revitalisierungsräume in Auenlandschaften gebildet.
Initiative „Wasserkraft – Ja bitte!“
Anfang des Jahres haben die Wasserkraftunternehmen in Bayern die Initiative „Wasserkraft – Ja bitte!“ ins Leben gerufen. „Wir wollen vor Ort über den vielfältigen Nutzen der Wasserkraft hinsichtlich der Umsetzung der Energiewende und der ökologischen Verbesserungen an Bayerns Flüssen informieren“, sagte Dr. Rampl.
www.wasserkraft-ja-bitte.com
Mit ihrem Onlineangebot bietet die Initiative der breiten Öffentlichkeit Kontakt- und Informationsmöglichkeiten, um sich über die bayerische Wasserkraft zu informieren. Auf der Homepage www.wasserkraft-ja-bitte.com stellen die Partner der Initiative „Wasserkraft – Ja bitte!“ ein umfangreiches und ausführliches Informationsangebot zur Wasserkraft in Bayern bereit, das kontinuierlich erweitert wird. So stehen virtuelle Rundgänge ebenso auf der Homepage wie Informationsmaterialien zum Downloaden, Grafiken, weiterführende Links und vieles mehr. Das ganze Jahr über bieten die bayerischen Wasserkraftunternehmen Besichtigungsmöglichkeiten in großen und auch kleinen Wasserkraftwerken an, sowie auch Tage der Offenen Tür und zahlreiche andere interessante Aktionen.
Terminhinweis: 25. Mai 2015 – 22. Deutscher Mühlentag
Programm/Teilnehmende Mühlen in Bayern: www.muehlen-dgm-ev.de/dmt/teilnehmerverzeichnisse/bayern.php
Für Interviews steht am 25. Mai 2015 zur Verfügung:
Dr. Josef Rampl, Geschäftsführer der Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern e.V. und des Bayerischen Müllerbundes e.V. unter Tel. 0152 22 95 43 55.
Für Rückfragen steht Ihnen gerne zur Verfügung: Jessica Hövelborn, VBEW, Referentin für Wasserwirtschaft und Kommunikation, Tel. (089) 38 01 82-45.